Der Puppenspieler


Schlemmer und Koch – eine ungleiche „Freundschaft“. Zumindest eine einseitige. Koch ist Puppenspieler, ziemlich eigenbrötlerisch und verschlossen. Kollege Schlemmer dagegen ist extrovertiert, ebenfalls Puppenspieler, fühlt sich aber zu Höherem berufen. Als Koch erfährt, dass er unheilbar an Krebs erkrankt ist, bittet er Schlemmer um ein Treffen, denn vor seinem Tod möchte er eine Art Beichte ablegen. Er gesteht, vor vielen Jahren einen Bombenanschlag auf ein großes Kaufhaus verübt zu haben, bei dem er 10 Millionen Mark erpresst hat. Das Geld hat er versteckt, an einem sicheren Ort. Doch um an es heranzukommen, braucht er Schlemmers Hilfe. Der hoch verschuldete Schlemmer wittert eine Chance, über Koch an das Geld heranzukommen – doch dieser Plan geht so nicht auf und endet völlig anders, als Schlemmer es sich erhofft hat.

 

Gerade mal 79 Minuten lang ist diese (Kurz-)Geschichte. In ihrem Zentrum stehen Koch und Schlemmer, auf weitschweifige Beschreibungen der beiden oder ihrem Umfeld verzichtet Schätzing komplett. Und das ist es, was die Geschichte ausmacht. Die Charaktereigenschaften der Protagonisten kristallisieren sich aus den Dialogen und Handlungsweisen der beiden heraus. Nach und nach erfährt man von der Vorgeschichte des älteren Koch, von dem Anschlag, seinem Leben danach. Dem gegenüber Schlemmer, der mehr sein will, als er tatsächlich ist, der oberflächlich ist und selbstverliebt, aber auf Koch eingeht, als er denkt, dass er nun an das große Geld kommt. Bis ihn die Gier zu einer überstürzten Tat hinreißt.

                                                                                                                

Die Story baut sich geradlinig auf, ohne störende Abweichungen. Zwischenzeitlich dachte ich, dass das Ende recht vorhersehbar ist – aber weit gefehlt. Frank Schätzing gefällt mir auch hier als Sprecher sehr gut, haucht er doch durch unterschiedliche Sprechweisen den Figuren Leben ein.


Fazit:

 

Kurzweilige Unterhaltung und aufgrund der nur 79 Minuten Laufzeit perfekt für zwischendurch. Ich persönlich mag Kurzgeschichten nicht so gerne, aber diese hier hat mich überzeugen können. Klare Empfehlung für „Der Puppenspieler“.