Die Pforten der Ewigkeit

 

Durch den Tod Kaiser Federicos ist das Reich führungslos. Rudolf von Habisburch, in seinen Gedanken schon der nächste Kaiser, scheitert an einem Geheimnis, das Federico dem jungen Hertwig von Staleberc anvertraute. Er setzt alles daran, dieses Geheimnis zu ergründen. Hertwig flieht ins Heilige Land, wird dort aber gefangen genommen und trifft auf die ebenfalls gefangenen Rogers de Bezers, ein Katharer, sowie Godefroy und Walter. Sterbend verrät Hertwig Rogers, warum er ins Heilige Land gekommen ist.

 

In Wizinsten steht Constantia, Tochter eines Handwerkermeisters, kurz vor ihrer Hochzeit. Doch sie kann sich nicht freuen, denn sie verbirgt ein dunkles Geheimnis und kann sich niemandem anvertrauen. Zur gleichen Zeit entschließt sich die Zisterzienserin Elsbeth, eine Klosterruine in Wizinsten zu neuem Leben zu erwecken, um Hedwig, ihren Schützling, aus dem Einflussbereich des Bischofs zu bringen. Mit einer Handvoll Schwestern macht sie sich auf den Weg, doch bei der Realisierung ihrer Träume werden ihr Steine in den Weg gelegt.

 

Verschiedene Handlungsstränge, bei denen man zu Beginn nicht ahnen kann, wie sie zusammen gehören. Im Laufe des Buches verbinden sich diese Stränge aber zu einer stimmigen Geschichte mit einigen Aha-Erlebnissen. Richard Dübells Schreibstil ist herrlich lebendig, die Charaktere und die Gegebenheiten sind anschaulich beschrieben, so dass man leicht die Bilder zum Buch im Kopf entstehen lassen kann. Dazu kommt ein herrlicher Wortwitz. Ich habe mit den Figuren mitgefiebert und –gelitten und für sie gehofft. Viele Szenen nahmen unerwartete Wendungen, die „Bösen“ stellten sich trotz ihrer Taten als Menschen mit Gefühlen und Fehlern heraus und auch die „Guten“ hatten ihre Macken.

 

Das Cover des Buches ist ein Hingucker. Auch die restliche „Aufmachung“ ist sehr gut gelungen. So gibt es zum Beispiel eine Stadtkarte von Wizinsten, ein Personenverzeichnis sowie Erklärungen zu den Ortsnamen plus einige Seiten an Zusatzmaterial mit Anmerkungen zu den historischen Persönlichkeiten und Gegebenheiten. Schön war auch, dass die damals gebräuchlichen Bezeichnungen für Namen und Ortschaften gewählt wurden.

 

Ich kann dieses Buch mit mehr als gutem Gewissen jedem weiter empfehlen! Es wird nicht langweilig und durch die gute Recherche vorab wird einem noch dazu einiges Wissen vermittelt.

 

April 2011

Bastei Lübbe, ISBN: 978-3-404-16733-3

Hardcover, 864 Seiten

VÖ: März 2011

 

Dieses Buch war auch ein Buch für eine Leserunde des "Meine Welt"-Forums von Bastei. Diese fand sogar gemeinsam mit dem Autoren, Richard Dübell, statt, der sich für uns sehr viel Zeit genommen und mit uns diskutiert hat. Er ist ein sehr sympathischer Typ, der die Runde bereichert hat.